Willkommen

Der Salon des Refusés ist ein Ort der Selbstbildung - nicht allein sondern mit anderen!
Erwerbslose und prekär Beschäftigte aus Kassel bieten den Rahmen für Gespräche und Diskussionen über die Krise der Erwerbsarbeitsgesellschaft. Die Einladung gilt allen, die ihr Wissen und ihre Fragen zu den lokalen und translokalen Veränderungen der Erwerbsarbeitsgesellschaft einbringen und gemeinsam in Dialog treten wollen.
Die Öffentlichkeit des Salons finden jeden Mittwoch ab 17:00 statt - alle sind willkommen!

Samstag, 1. September 2007

Bedingungsloses Grundeinkommen: Stein der Weisen oder Katzengold? / 17. September, 18 Uhr

Diskussionsveranstaltung mit Martin Künkler (Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen)

Die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens BGE hat zurzeit Hochkonjunktur. Auch und gerade Erwerbslose finden die Idee bestechend. Kein Wunder: Verspricht das Grundeinkommen doch einen radikalen Bruch mit dem erlebten „Hartz-IV-Elend“. Und je elender die Realität desto strahelnder erscheint die Utopie: Ein garantiertes Einkommen, dass allen bedingungslos zusteht ohne Prüfung von Einkommen oder Vermögen und auch unabhängig von der Bereitschaft, an Erwerbsarbeit teilzunehmen.

Es gibt aber auch Kritik von links. So lehnen die gewerkschaftlich orientierten Erwerbsloseninitiativen mehrheitlich das BGE ab und fordert eine bedarfsorientierte Mindestsicherung.

Martin Künkler wird einige Prämissen des BGE kritisch hinterfragen und zentrale Kritikpunkte am BGE zur Diskussion stellen: Geht uns wirklich die Arbeit aus und ist eine „Vollbeschäftigung neuen Typs“ mit radikal verkürzten Arbeitszeiten unmöglich bzw. nicht wünschenswert? Oder verhindern vielmehr die Macht- und Verteilungsverhältnisse, dass gesellschaftlich sinnvolle Arbeit, die mehr Lebensqualität für alle schaffen würde, unerledigt bleibt? Wie verhält sich die Forderung nach einem BGE zur aktuellen Forderung nach einem Mindestlohn? Inwiefern hat ein BGE immer auch Kombi-Lohn-Charakter und spielt den Arbeitgebern in die Hände? Ist ein BGE eine taugliche Forderung, um gemeinsame Kämpfe von Beschäftigten und Erwerbslosen zu befördern oder spaltet sie eher? Wie verträgt sich eine dauerhafte Austiegsoption aus der Lohnarbeit mit der notwendigen Produktion- und Reproduktionsarbeit, die zur Aufrechterhaltung einer Gesellschaft insgesamt und zur Finanzierung des BGE unabdingbar ist?