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Geht man davon aus, dass es in Zukunft noch mehr Erwerbslose geben wird, bilden die heutigen Arbeitslosen eine Avantgarde. Das Wissen und die Erfahrungen, die so genannte „Arbeitslose“ nicht nur in der BRD sondern eben auch in dem ehemaligen „Arbeiter und Bauernstaat“ DDR in Bezug auf Arbeit und Arbeitslosigkeit gesammelt haben, macht sie zu Experten in der aktuellen Debatte um die Krise der Erwerbsarbeit.
In der letzten Augustwoche findet ein dreitägiger Workshop in Kassel statt (genauer Termin wird noch festgelegt), der Besuche der Ausstellung documenta12 ebenso wie die theoretische und künstlerische Auseinandersetzung mit den Themen Arbeit und Arbeitslosigkeit umfasst. Dabei sollen moderne Utopien der Vollbeschäftigung sowie die materiellen und ideellen Folgen deren Scheiterns thematisiert werden und die Kunstwerke der documenta auf ihre Relevanz zum Thema befragt werden.
Es handelt sich bei dem Workshop nicht um eine Führung sondern um das gemeinsame Arbeiten an der Schnittstelle von ästhetischer und politischer Bildung. Damit ist nicht nur ein Prozess der Selbst-Bildung innerhalb der Gruppe gemeint, sondern auch das Sichtbarmachen des spezifischen Wissens der geladenen Teilnehmer.
Dazu sollen neben Aktivitäten in der geschlossenen Gruppe Diskussionen in den Ausstellungsorten oder im öffentlichen Raum stattfinden (zu denken wären Formate wie ein offenes Picknick o.ä.). Diese können auch andere Besucher der Ausstellung einbinden. Andere Möglichkeiten der Sichtbarmachung sind politisch-ästhetische Interventionen mittels Postkarten. Die Frage der Dokumentation des Projektes soll allerdings mit den TeilnehmerInnen abgestimmt werden. (Denkbar wären kleine Broschüren, Videofilm, Ausstellung, Website, Audiospuren).
Für das Projekt Arbeitslose als Avantgarde suche ich je fünf im weitesten Sinne arbeitslose/erwerbslose Frauen und Männer aus den neuen sowie aus den alten Bundesländern (Leipzig/Kassel) mit Interesse an Kunst und der Befragung von Arbeits(losigkeits)-begriffen.
Die Teilname an dem Projekt und der Eintritt in die Ausstellung ist kostenlos. Für die Teilnehmer aus Leipzig werden Fahrtkosten und Unterkunft gestellt. Das Projekt findet im Rahmen der Kunstvermittlung auf der documenta 12 statt und wird von der Heinrich-Böll Stiftung gefördert.
Ich lade alle Interessierten herzlich ein, an dem Projekt teilzunehmen und freue mich schon sehr auf gemeinsame Tage in Kassel. Bitte melden Sie sich bei Interesse oder auch Fragen jederzeit informell telefonisch oder per email. Ich rufe auch gerne zurück!
Montag, 30. Juli 2007, 20.00 Uhr
im Salon des Refusés, Königstor 31, Kassel
Kontakt:
Nanne Buurman
Email: ArbeitsloseAlsAvantgarde (at) gmx.de
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